- Effektive Online-Meetingführung: Der ultimative Moderationsguide für werdende Profis (Teil 2)
- Teambuilding: Die 4 Geheimzutaten für erfolgreiche Teams
- Effektive Online-Meetingführung: Der ultimative Moderationsguide mit Checkliste (Teil 1)
Entdecke 29 effektive Strategien für die Lösung der 9 verbreitesten Herausforderungen bei Online-Meetings! Egal ob deine Meetings bereits auf einem guten Weg sind oder du konkrete Verbesserungen anstrebst, diese Moderationstechniken werden eure Zusammenkünfte bereichern.
Themen:
Aufmerksamkeit & Konzentration
Das kannst du tun, wenn…
…Teilnehmer*innen oft abgelenkt sind:
- Kommuniziere klare Erwartungen in der Einladung.
- “Um unser Engagement wirkungsvoll zu machen, müssen wir uns gut absprechen und brauchen die volle Konzentration während der Meetings. Am besten überprüft ihr vorher, ob die Technik funktioniert (Log-In, Video, Audio, Sprache). Wenn möglich, benutzt bitte Headsets und beugt Störungen vor (Mitbewohnis Bescheid geben, störende Benachrichtigungen & Programme ausschalten).”
- Integriere Bewegungspausen, um den Kreislauf anzukurbeln.
- “Bevor wir zum nächsten Thema kommen/mit der nächsten Aufgabe anfangen, strecken wir uns jetzt mal kurz/stehen wir jetzt alle mal fünf Minuten auf und bewegen uns ein bisschen.”
- Nutze Technologien für interaktive Elemente wie Umfragen und gemeinsame Dokumente.
- z.B. um Umfragen und Quizzes zu machen (z.B. Poll-Maker, Kahoot!)
- z.B. in geteilten Dokumenten schreiben/Ideen sammeln (z.B. Cryptpad oder Google Docs)
![A virtual meeting with participants engaging actively. One leads with interactive elements on a digital whiteboard, another takes a movement break. All wear headsets, focused on collaboration.](https://www.feierabend.blog/wp-content/uploads/2024/02/DALL·E-2024-02-22-15.55.11-A-diverse-group-of-people-in-a-virtual-meeting-with-one-person-leading-the-session.-The-leader-is-pointing-to-a-shared-digital-whiteboard-that-displa.webp)
…du mehr Beteiligung wünschst:
- Stelle offene Fragen.
- Offene Fragen statt Ja-Nein-Fragen (z.B. statt “
Findet ihr das gut?” → “Was findet ihr daran gut?”) - Möglichkeitsperspektive statt Problemfokus (z.B. statt “
Wer versteht das noch nicht?” → “Was habe ich noch nicht verständlich genug erklärt?”)
- Offene Fragen statt Ja-Nein-Fragen (z.B. statt “
- Schaffe persönliche Bezüge.
- z.B. “Schön, dass du da bist, Name, wir sind gerade dabei, uns über Thema/Aufgabe auszutauschen, hast du dazu vielleicht direkt Fragen/Wünsche/Anregungen?”
- z.B. “Name, du hast ja schon viel an Ziel gearbeitet, wie könnte dir diese Fähigkeit/Info dabei helfen?
- Rahmen für Meinungsaustausch schaffen.
- Kleingruppendiskussionen (z.B. 1-2-4-Alle-Methode)
- Listening Circles (“Wir gehen jetzt reihum und alle sagen in 1-2 min ihre Meinung zu Thema.”)
- Organisiere Kleingruppendiskussionen und verteile Aufgaben.
- z.B. “Kannst du bitte das Thema/die Aufgabe vorstellen, du weißt da besser Bescheid.”
- z.B. “Das kann dir wahrscheinlich Name am besten beantworten.”
…Meetings anstrengend sind:
- Kürze die Agenda.
- Projekte und TOPs konsequent priorisieren (z.B. mithilfe der Eisenhower-Matrix: Ordnung nach “wichtig” und “dringend” ODER mithilfe von Fragen zur Wirkung (“Wie viel wird Aktion realistisch verändern?”) und zum Aufwand (“Wie lange dauert das Projekt/der TOP?”)
- Plane regelmäßige Pausen.
- Mindestens 5 min in 1,5 Stunden (Je anstrengender die Themen, desto mehr Pausen!)
- Nimm’s leicht: Auflockerung und Spaß dürfen auch mal kurz off-topic sein.
- Bringe Abwechslung ins Meeting, z.B. durch das gemeinsame Betrachten von Materialien.
- z.B. gemeinsam Videos, Dokumente oder Übersichten zum Thema anschauen.
Atmosphäre & Teamgeist
Das kannst du tun, wenn…
…du andere zum Moderieren motivieren möchtest:
- Hebe die Vorteile des Moderierens hervor.
- “Als Moderator*in kannst dafür sorgen, dass sich alle wohlfühlen, es entspannt und strukturiert abläuft, wir schnell zu Ergebnissen gelangen und frischer Wind ins Meeting kommt. Außerdem kannst du beim Moderieren viel lernen: freies Sprechen, Rhetorik, Selbstbewusstsein, Führungskompetenz.”
- Senke die Einstiegshürden.
- “Du kannst schon viel, das beim Moderieren hilft (z.B. selbstbewusste und freundliche Art, guten Überblick über Meetings, Erfahrung mit der Gruppe). Du wärst nicht allein: Wenn du möchtest, unterstütze ich dich, auch mit Feedback. Je mehr wir uns abwechseln, desto weniger Druck hat jede*r!“
- Teile hilfreiche Ressourcen.
- “Schau dir doch mal das “Effektive Online-Meetingführung: Der ultimative Moderationsguide mit Checkliste (Teil 1)” an und probier es einfach aus.”
![Gruppe von Fachleuten in einer produktiven Meeting-Diskussion.](https://www.feierabend.blog/wp-content/uploads/2024/02/DALL·E-2024-02-22-16.03.32-A-group-of-diverse-professionals-gathered-around-a-conference-table-each-with-papers-laptops-and-digital-tablets-in-front-of-them.-They-are-engaged.webp)
…du dich online unsicher fühlst:
- Übertrage offline Gewohnheiten ins Online-Meeting.
- z.B. nach dem Befinden der anderen fragen, gestikulieren, zwischendurch trinken
- Frage nach Feedback.
- “War es gut, dass ich das so gemacht habe?”
- Bewusstsein der eigenen Stärken.
…du einen persönlicheren Umgang fördern möchtest:
- Führe regelmäßige Check-Ins und Check-Outs durch.
- Ein Check-In sollte bei bis zu 10 Teilnehmenden max. 5 Minuten dauern. Halte die Runde kurz, z.B.: “In zwei Worten, wie war euer Tag bisher?” oder ”In einem Satz, was wünscht ihr euch für dieses Meeting?”
- Den Check-Out kannst du entsprechend der Stimmung und verbleibenden Zeit gestalten: “Wie fandet ihr unsere Zusammenarbeit heute?” oder “Wie fühlt ihr euch jetzt?”
- Abwechslung reinbringen: Lass dir neue Fragen einfallen oder teste den Fragen-Generator!
- Schaffe eine Kultur des Voneinander Lernens.
- 5-minütige-Inputvorträge von Mitaktivisti über thematisch passende Themen, mit denen sie sich gerade beschäftigen/gut auskennen. Vorher Dauer festlegen, Ende signalisieren.
- “Wer kann etwas besonders gut?” oder “Hat Name vielleicht ein paar Tipps, wie das anderen auch besser gelingen kann?” (z.B. soziale Kompetenzen, Organisation, Rhetorik,…).
- Gemeinsam reflektieren.
- Mindestens alle 3 Wochen eine halbe Stunde Zeit nehmen, um gemeinsam zu reflektieren: je nachdem wie persönlich euer Verhältnis untereinander ist z.B. “Was können wir im Umgang miteinander noch verbessern?”, “Was funktioniert schon sehr gut?” oder “Nervt euch irgendwas an unseren Meetings?”.
Tipp: Um optimal arbeiten zu können, sollten Meetings aus maximal 6-8 Menschen bestehen.
Produktivität & Entscheidungen
Das kannst du tun, wenn…
…der Sinn des Meetings unklar ist:
- Definiere ein klares Ziel.
- “Was ist das gemeinsame Ziel des Meetings?” → Wenn das Ziel erreicht ist, ist das Meeting vorbei.
- “Kann dieses Ziel per Nachricht o. ä. schneller & besser erreicht werden?” → Wenn ja, Meeting absagen.
- Ein Oberthema formulieren und nur Tagesordnungspunkte zu diesem Thema zulassen.
- Behalte den roten Faden.
- “Welche Entscheidungen sollen getroffen werden? Wofür sind die Entscheidungen wichtig?”.
- “Nehmen genau die Menschen am Meeting teil, die an den Entscheidungen beteiligt sein müssen, weil sie entsprechende Expertise/Verantwortung haben?” → Wenn nein, entsprechend Leute ein- und ausladen.
- Überprüfe die Notwendigkeit des Meetings.
- Haben wir alles, was wir brauchen, um die Entscheidungen zu treffen und das Ziel zu erreichen?
- Ist das Meeting zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll? → Wenn nein, Meeting verschieben und vorbereiten.
![An abstract representation of a person at a crossroads with three distinct paths.](https://www.feierabend.blog/wp-content/uploads/2024/02/DALL·E-2024-02-22-16.08.03-A-minimalist-illustration-depicting-the-concept-of-decision-making.-The-image-should-feature-a-simple-and-abstract-representation-such-as-a-person-st.webp)
…der Zeitrahmen gesprengt wird:
- Priorisiere Tagesordnungspunkte.
- “Es ist insgesamt zielführender, wenn wir uns mit Tagesordnungspunkt (TOP) beschäftigen, weil….”
- “…TOP wichtig ist, um weiterarbeiten zu können.”
- “…TOP dazu beiträgt, dass die Gruppe langfristig funktioniert.”
- “…TOP eine einflussreiche Aktion ermöglicht/am meisten positive Auswirkungen hat.”
- Beschränke Redebeiträge.
- “Schaut bitte auf die Uhr oder ich gebe euch nach 2,5 Minuten Bescheid, damit ihr zum Ende kommt.”
- “Wer von euch wäre heute so lieb, die Einhaltung der Redezeit zu überwachen?”.
…keine klaren Entscheidungen getroffen werden:
- Entscheidungsmodi einführen bevor Entscheidungen anstehen/Konflikte aufkommen
- Konsent (= kein Widerspruch) statt Konsens (= alle einverstanden)
- “Wer lehnt den Vorschlag ab? Warum? Kann der Vorschlag entsprechend angepasst werden?” → Wenn ja, Vorschlag anpassen und nochmal fragen // Wenn nein, Vorschlag ablehnen.
- Wenn keine*r widerspricht, Vorschlag annehmen.
- Finger Voting (= Skala von 1-5)
- “Wie viel Widerstand empfindest du gegenüber *Vorschlag*?” (1 Finger=kein Widerstand & 5 Finger=hoher Widerstand) → Für jeden Vorschlag zusammenzählen & kleinste Anzahl gewinnt.
- “Wie sehr befürwortest du diesen Vorschlag?” (1=gar nicht & 5=sehr stark) → größte Anzahl gewinnt.
- Ranglisten erstellen mit der 10-5-3 Methode
- Sinnvoll bei der Frage, was als nächstes getan werden soll oder welche Ideen am wichtigsten sind.
- Weniger und gezielter Leute einladen, um niemanden vom Weltverbessern abzulenken
Tipp: Reduziere Diskussionen über die Herangehensweise am besten im Vorhinein: Schau dir die
Tagesordnung an und mache schon zu Anfang des Meetings gute, simple Vorschläge.
Ressourcen und Original
- Credits gehen an das Future Matters Project, bei dem ich ein sehr produktives Praktikum machen durfte im Bereich “Netzwerkarbeit”.
- Die Zusammenarbeit fand im Rahmen meines Engagement bei Fridays for Future statt, auf diesem Leitfaden basiert dieser Artikel hier, hier ist das Original zum PDF download.
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